Die Legende vom Handlanger
Rezension von Wolfgang Benz
Die Saga von den wenigen Monstern, die das Böse verkörpern und so viele Ahnungslose als Gehilfen in ihre Dienste nahmen, wurde zur Lebenslüge der Tätergeneration; als Legende lebt sie weiter. Seriöse Wissenschaft – das zeigt Reitzenstein – kann Augen öffnen.“
Steinmeier enthüllt Gedenktafel an Dienstvilla
„Berlin – Nachdem BILD im August 2017 als erstes über die dunkle Vergangenheit der Dienstvilla des Bundespräsidenten an der Pücklerstraße (Steglitz-Zehlendorf) berichtete, wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (62, SPD) eine Gedenktafel präsentiert.“
Die WELT: NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung
86 KZ-Insassen mussten 1943 für ein Projekt des SS-„Ahnenerbes“ sterben. Für eine Sammlung in Straßburg, behauptete ein Zeuge 1946 in Nürnberg. Ein Historiker entlarvt das jetzt als Erfindung.
Aktuelle Debatte
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Presseberichterstattung zu Julien Reitzenstein und der Dienstvilla des Bundespräsidenten
Jüdische Allgemeine: »Sein Schicksal ist exemplarisch«

Jüdische Allgemeine: »Sein Schicksal ist exemplarisch«
Herr Reitzenstein, während Ihrer Recherche zu der SS-Einrichtung »Ahnenerbe« stießen Sie 2014 auf Hugo Heymann, den jüdischen Vorbesitzer der heutigen Dienstvilla des Bundespräsidenten in Berlin-Dahlem. Im Juni enthüllten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau dort eine Gedenkstele. Der würdige Abschluss einer lange vergessenen Geschichte, in die im August 2017 – vor genau einem Jahr – Bewegung kam?
Unbedingt. In meinem Austausch mit dem Bundespräsidenten wurde sehr deutlich, dass ihn das Schicksal von Hugo Heymann berührt. Es ist ihm wirklich wichtig. Das war für mich im Gespräch ebenso greifbar wie die Tatsache, dass es nicht ein tagespolitischer Punkt für ihn war, der bewältigt werden musste, sondern er auch Wert auf langfristige und nachhaltige Erinnerung an dieses in vielerlei Hinsicht exemplarische Schicksal der Familie Heymann legt. Aus diesem Grunde wird das Bundespräsidialamt bald auch eine umfangreiche Broschüre zum Leben und Schicksal der Familie Heymann herausgeben.
BILD: Steinmeier enthüllt Gedenktafel an Dienstvilla

BILD: Steinmeier enthüllt Gedenktafel an Dienstvilla
„Forschungen des Historikers Julien Reitzenstein (43) hatten ergeben, dass das Ehepaar Hugo und Maria Heymann das Anwesen im Februar 1933 überstürzt und weit unter Wert verkauft hatte, um einer drohenden Verfolgung durch die Nationalsozialisten durch Emigration zu entgehen.“
Die WELT: Steinmeier enthüllt Gedenktafel für jüdische Vorbesitzer an Dienstvilla

Die WELT: Steinmeier enthüllt Gedenktafel für jüdische Vorbesitzer an Dienstvilla
„Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an seiner Dienstvilla in Berlin eine Gedenktafel für die jüdischen Vorbesitzer enthüllt, die ihr Haus 1933 unter dem Druck der Machtübernahme durch die Nazis verkauften.“
BZ: Bundespräsident enthüllt Gedenktafel an seiner Dienstvilla

BZ: Bundespräsident enthüllt Gedenktafel an seiner Dienstvilla
„Die Berliner Dienstvilla von Frank-Walter Steinmeier musste das Ehepaar Heymann einst unter Druck verkaufen. Daran wird jetzt erinnert.“
Berliner Morgenpost: Gedenkstele für die Villa des Bundespräsidenten

Berliner Morgenpost: Gedenkstele für die Villa des Bundespräsidenten
„Das Haus gehörte einst einem jüdischen Geschäftsmann, der es 1933 verkaufen musste. Jetzt wird daran erinnert.“
Stern: Steinmeier enthüllt Gedenktafel für jüdische Vorbesitzer an Dienstvilla

Stern: Steinmeier enthüllt Gedenktafel für jüdische Vorbesitzer an Dienstvilla
„Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an seiner Dienstvilla in Berlin eine Gedenktafel für die jüdischen Vorbesitzer enthüllt, die ihr Haus 1933 unter dem Druck der Machtübernahme durch die Nazis verkauften. „Als Hugo und Maria Heymann diesen Ort verlassen mussten, wurde ihr Glück zerstört“, sagte Steinmeier am Montag bei der Zeremonie laut Redetext.“
Tagesspiegel: „Der Verkauf der Villa war verfolgungsbedingt“

Tagesspiegel: „Der Verkauf der Villa war verfolgungsbedingt“
„Vor dem Wohnsitz des Bundespräsidenten wird am Montag in Anwesenheit von Frank-Walter Steinmeier eine Gedenkstele für den jüdischen Vorbesitzer Hugo Heymann und seine Frau Maria aufgestellt. Ein Gedenken angeregt hat der Historiker Julius Reitzenstein, der recherchierte, dass es sich bei der Bundespräsidenten-Villa bis 1933 um jüdisches Eigentum handelte, und das Bundespräsidialamt davon informierte. Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck gab daraufhin ein wissenschaftliches Gutachten in Auftrag. Erstellt wurde es von der Historikerin Julia Hörath, unter der Leitung und Mitwirkung von Michael Wildt, Professor für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Nationalsozialismus an der Humboldt-Universität.“
Die WELT: „Mit freundlichen Grüßen und Hitler-Heil!“

Die WELT: „Mit freundlichen Grüßen und Hitler-Heil!“
Der Streit über die Dienstvilla des Bundespräsidenten geht weiter: War Waldemar Gerber, der das Grundstück 1933 einem Juden unter Wert abkaufte, ein Nazi oder nicht? Eine Recherche im Bundesarchiv.
Tagesspiegel: Das Schicksal des Vorbesitzers der Bundespräsidenten-Villa

Tagesspiegel: Das Schicksal des Vorbesitzers der Bundespräsidenten-Villa
„Für die Geschichte der deutschen Juden im Nationalsozialismus – zwischen Angst und Hoffnung, zwischen Bleiben und Fliehen – ist die des jüdischen Kaufmanns Hugo Heymann exemplarisch. Wie sollte man als jüdischer Deutscher auf die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler reagieren? Das Präsidium des größten deutsch-jüdischen Verbandes, des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, erklärte am 30. Januar 1933, dass es überzeugt sei, „daß niemand es wagen wird, unsere verfassungsmäßigen Rechte anzutasten. Jeder nachteilige Versuch wird uns in entschiedener Abwehr auf dem Posten finden. Im übrigen gilt heute ganz besonders die Parole: Ruhig abwarten!““
Jüdische Allgemeine: Deutliche Worte in Dahlem

Jüdische Allgemeine: Deutliche Worte in Dahlem
„Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt das Ehepaar Hugo und Maria Heymann mit einer Gedenktafel vor seiner Dienstvilla.“
Die WELT: Wie geht Steinmeier mit dem Erbe seiner Dienstvilla um?

Die WELT: Wie geht Steinmeier mit dem Erbe seiner Dienstvilla um?
„Der Bundespräsident will angemessen an die NS-Vergangenheit der Dienstvilla erinnern. Die Frage nach dem Wie ist ungeklärt, ein bisher unter Verschluss gehaltenes Gutachten zeigt große Lücken auf.“
BILD: Kein Stolperstein vor der Villa des Bundespräsidenten

BILD: Kein Stolperstein vor der Villa des Bundespräsidenten
„Die Dienstvilla des Bundespräsidenten in Dahlem gehörte bis 1933 einem jüdischen Fabrikanten. Er verkaufte sie nach Hitlers Machtergreifung.“
Die WELT: Das dunkle Erbe der Präsidentenvilla

Die WELT: Das dunkle Erbe der Präsidentenvilla
„1933 wurde der heutige Berliner Dienstwohnsitz des deutschen Staatsoberhaupts dem jüdischen Eigentümer offenbar unter Wert abgepresst. Darüber hat ein Gutachter das Bundespräsidialamt aber im Unklaren gelassen.“
Spiegel Online: Die dunkle Geschichte der Präsidentenvilla

Spiegel Online: Die dunkle Geschichte der Präsidentenvilla
„Als die Nazis kamen, musste der jüdische Fabrikant Hugo Heymann seine Villa in Berlin verkaufen. Bald wird Bundespräsident Steinmeier in das Haus ziehen – und verspricht ein „angemessenes Gedenken“. Warum erst jetzt?“
Focus: Die dunkle Nazi-Vergangenheit von Steinmeiers Präsidentenvilla

Focus: Die dunkle Nazi-Vergangenheit von Steinmeiers Präsidentenvilla
„Ausgerechnet der höchste Mann des Staates wohnt in einer Villa, die eine jüdische Familie im Dritten Reich vermutlich weit unter Preis verkaufen musste. Das Bundespräsidialamt weiß davon seit 2014, ohne tätig geworden zu sein. Kritik daran übt jetzt der CDU Bundestagsabgeordnete Thomas Feist.“
Jüdische Allgemeine: Stolpern vor Steinmeiers Villa

Jüdische Allgemeine: Stolpern vor Steinmeiers Villa
„Das Bundespräsidialamt sperrt sich dagegen, den jüdischen Vorbesitzer des Dienstsitzes zu würdigen“
Mannheimer Morgen: Steinmeier erinnert an jüdische Vorbesitzer seiner Dienstvilla

Mannheimer Morgen: Steinmeier erinnert an jüdische Vorbesitzer seiner Dienstvilla
„BERLIN. Eine Gedenktafel erinnert künftig an die jüdischen Vorbesitzer der Bundespräsidenten-Villa in Berlin.“
Focus: Dienstvilla: Steinmeier erinnert an jüdische Vorbesitzer

Focus: Dienstvilla: Steinmeier erinnert an jüdische Vorbesitzer
Eine Gedenktafel erinnert jetzt an die jüdischen Vorbesitzer der Bundespräsidenten-Villa in Berlin.
Hugo und Maria Heymann waren durch die Verfolgung der Nationalsozialisten um ihr Hab und Gut gebracht worden – und kosteten Hugo Heymann schließlich das Leben.
Jüdische Allgemeine: »Eine hochaktuelle Verpflichtung«

Jüdische Allgemeine: »Eine hochaktuelle Verpflichtung«
„Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Montag gemeinsam mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender vor der »Villa Wurmbach« in Berlin-Dahlem eine Gedenktafel für den jüdischen Vorbesitzer des Hauses sowie dessen Ehefrau eingeweiht.“
Donaukurier: Steinmeier enthüllt Gedenktafel für jüdische Vorbesitzer an Dienstvilla

Donaukurier: Steinmeier enthüllt Gedenktafel für jüdische Vorbesitzer an Dienstvilla
„Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an seiner Dienstvilla in Berlin eine Gedenktafel für die jüdischen Vorbesitzer enthüllt, die ihr Haus 1933 unter dem Druck der Machtübernahme durch die Nazis verkauften.“
Süddeutsche Zeitung: Dienstvilla: Steinmeier erinnert an jüdische Vorbesitzer

Süddeutsche Zeitung: Dienstvilla: Steinmeier erinnert an jüdische Vorbesitzer
„Eine Gedenktafel erinnert jetzt an die jüdischen Vorbesitzer der Bundespräsidenten-Villa in Berlin.“
Jüdische Allgemeine: »Letzter selbst gewählter Wohnort«

Jüdische Allgemeine: »Letzter selbst gewählter Wohnort«
„Am Montagmorgen wurden in der Berkaer Straße 31 in Berlin-Schmargendorf zwei Stolpersteine für das Ehepaar Hugo und Maria Heymann verlegt. Pate war Julien Reitzenstein. Der Historiker hatte bereits im November 2015 eine Stolpersteinverlegung zur Erinnerung an den jüdischen Unternehmer und seine Frau initiiert, damals allerdings nicht vor dem Wohnhaus in der Berkaer Straße, sondern in Berlin-Dahlem vor der Pücklerstraße 14 – der Dienstvilla des jeweils amtierenden Bundespräsidenten, seinerzeit Joachim Gauck.“
The Kerryman: Sth Kerry based German historian exposed Nazi past of Berlin's plush presidential villa

The Kerryman: Sth Kerry based German historian exposed Nazi past of Berlin's plush presidential villa
„Following a four year campaign – ignited by the findings of a south Kerry based German historian – the German state has acknowledged the Nazi history of the German President’s villa in Berlin.“
Jüdische Allgemeine:Steine des Stolperns

Jüdische Allgemeine:Steine des Stolperns
„Die Villa des Bundespräsidenten gehörte einem jüdischen Fabrikanten. Der musste 1933 verkaufen. Jetzt gibt es Streit“
BILD: Stolpersteine für Ex-Besitzer der Präsidenten-Villa

BILD: Stolpersteine für Ex-Besitzer der Präsidenten-Villa
„Der Streit um Stolpersteine vor der Dienstvilla des Bundespräsidenten an der Pücklerstraße soll mit einem Kompromiss enden. Am Montagmorgen verlegte der Bildhauer Gunter Demnig (70) Gedenksteine für das Ehepaar Maria und Hugo Heymann in Berlin-Schmargendorf.“
BZ: Stolpersteine für Ex-Besitzer der Bundespräsidenten-Villa

BZ: Stolpersteine für Ex-Besitzer der Bundespräsidenten-Villa
„Der Streit um Stolpersteine vor der Dienstvilla des Bundespräsidenten an der Pücklerstraße endet mit einem Kompromiss.
Am Montag verlegte Bildhauer Gunter Demnig (70) Gedenksteine für das Ehepaar Maria und Hugo Heymann an der Berkaer Straße 31. In das schmucklose Mietshaus dahinter zogen die Heymanns 1933, nachdem sie ihre mondäne Villa an der Pücklerstraße verkauft hatten.“
Jüdische Allgemeine: Haus des Stolperns

Jüdische Allgemeine: Haus des Stolperns
„Endlich wird an das Ehepaar Heymann erinnert. Doch wäre die Villa des Bundespräsidenten nicht der richtige Ort?“
WERTEINITIATIVE: Dienstvilla Bundespräsident

WERTEINITIATIVE: Dienstvilla Bundespräsident
„Die heutige Dienstvilla das Bundespräsidenten gehörte bis kurz nach der Machtergreifung der Nazis einem Juden, Hugo Heymann, der sie unter Druck 1933 zu einem Preis unter Marktwert verkaufen musste. Dies hat der Historiker Julien Reizenstein 2014 herausgefunden, dokumentiert und anschnittsweise in einem Buch veröffentlicht.“
DIE ZEIT: "Bild": Bundespräsidialamt lehnt sogenannten Stolperstein vor Dienstvilla ab

DIE ZEIT: "Bild": Bundespräsidialamt lehnt sogenannten Stolperstein vor Dienstvilla ab
„Berlin (AFP) Um einen sogenannten Stolperstein zum Gedenken an Holocaustopfer vor der Dienstvilla des Bundespräsidenten im Berliner Stadtteil Dahlem ist einem Bericht zufolge ein Streit entbrannt.“
THE IRISH TIMES: German president’s villa remains haunted by its past

THE IRISH TIMES: German president’s villa remains haunted by its past
„Frank-Walter Steinmeier is under pressure to commemorate building’s Jewish ex-owner.
Berlin’s leafy Dahlem neighbourhood has always been a good address – except if you were a Jew selling a villa there in 1933.
Now, almost 85 years later, the tragic story of pearl factory owner Hugo Heymann has become a state tragedy.“
BZ: Warum erinnert die Bundespräsidenten-Villa nicht an ihre Nazi-Zeit?

BZ: Warum erinnert die Bundespräsidenten-Villa nicht an ihre Nazi-Zeit?
„Die heutige Dienst-Residenz gehörte bis zur Machtergreifung der Nazis einem jüdischen Kaufmann. Nichts erinnert daran, kein Stolperstein, keine Gedenktafel.“
junge Welt: Die Präsidentenvilla und ihre Vergangenheit

junge Welt: Die Präsidentenvilla und ihre Vergangenheit
„Berlin. Das Bundespräsidialamt will eigenen Angaben zufolge »angemessen« an die Nazivergangenheit der Dienstvilla von Frank-Walter Steinmeier erinnern. Eine Sprecherin sagte am Dienstag in Berlin, Grundlage für die Entscheidung darüber sei ein Gutachten aus dem vergangenen Jahr zum Schicksal der früheren jüdischen Besitzer.“
HASE POST: Bundespräsidialamt lehnt Stolperstein vor Dienstvilla in Dahlem ab

HASE POST: Bundespräsidialamt lehnt Stolperstein vor Dienstvilla in Dahlem ab
„Berlin (dts) – Das Bundespräsidialamt lehnt laut eines Zeitungsberichts einen sogenannten „Stolperstein“ vor der Dienstvilla des Bundespräsidenten in Berlin-Dahlem ab. Die Villa gehörte bis 1933 einem jüdischen Kunstperlenfabrikanten, der sie 1933 nach der Machtergreifung Hitlers offenbar unter Druck verkaufte. Den Fall hat ein Berliner Historiker aufgedeckt, der auch einen Stolperstein des Künstlers Gunter Demnig stiftete und ihn vor der Villa in Dahlem in den Boden einlassen wollte.“
Süddeutsche Zeitung: Stolpersteine vor der Präsidentenvilla?

Süddeutsche Zeitung: Stolpersteine vor der Präsidentenvilla?
„Der Bundespräsident führt die Amtsgeschäfte in Schloss Bellevue. Er wohnt in einer Villa in Dahlem. In ihrer Geschichte gibt es dunkle Kapitel. Die letzten Umzugskisten von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck sind gerade abtransportiert, in der Dienstvilla des deutschen Staatsoberhaupts werkeln die Maler.“
Presseberichterstattung zu Julien Reitzenstein und der Villa Semmel
Cicero: Der Raubbau
Cicero: Der Raubbau
Zu den schönsten Villen Berlins gehört die Immobilie an der Pacelliallee 19/21. Es handelt sich um ein schlossartiges Haupthaus, bei dem der Architekt alles berücksichtigt hatte, was die Harmonielehre hergab. Das ganze Anwesen, einschließlich Nebengebäuden,wirkt vornehm, aber nicht protzig.Damit hebt es sich von vielen eher pompösen Villen im Nobelstadtteil Dahlem im Südwesten Berlins ab. Das Gebäude zieht die Blicke von Passanten unweigerlich an und erregt Aufmerksamkeit in seiner Eleganz. Nichts erinnert an den Hausherrn mit dem distinguierten Geschmack, der hier 1926 einzog: Richard Semmel, vermögender Jude und schon vor 1933 im Visier der Nationalsozialisten.
Jüdische Allgemeine: Die öffentliche Hand hat eine besondere Verantwortung
Jüdische Allgemeine: Die öffentliche Hand hat eine besondere Verantwortung
Herr Feist, Sie fordern, die Spuren jüdischen Lebens in Sachsen sichtbarer zu machen und Gebäude mit jüdischer Geschichte ins Bewusstsein zurückzuholen. Wieso kommt dieser Vorstoß gerade jetzt?
Anlass sind zwei Fälle in Berlin. Der Bundespräsident forderte vor seinem Einzug in die Präsidentenvilla, die jüdische Geschichte des Hauses durch eine Stele kenntlich zu machen. Dem Historiker Julien Reitzenstein ist es kürzlich gelungen, ein weiteres Gebäude dem Vergessen zu entreißen. Es handelt sich um die Villa des Unternehmers Richard Semmel, die während der Zeit des Nationalsozialismus unter massiver Ausnutzung von dessen Status als geflüchteter Jude an den Inhaber der Firma Kühne fiel. Heute beherbergt sie die irakische Botschaft, ohne jeglichen Hinweis auf ihre jüdische Vorgeschichte.
Die WELT: „Es kann nie genug Erinnerungskultur geben“: Interview mit Felix Klein über die Initiative von Julien Reitzenstein
Die WELT: „Es kann nie genug Erinnerungskultur geben“: Interview mit Felix Klein über die Initiative von Julien Reitzenstein
Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Antisemitismus, muss an vielen Fronten gleichzeitig wirken. Er warnt vor einer Verharmlosung linken und islamischen Judenhasses.
Erst kam im Sommer 2017 heraus, dass die Dienstvilla des Bundespräsidenten in der Berliner Pücklerstraße unter höchst dubiosen Umständen 1933 von ihrem jüdischen Eigentümer verkauft werden musste. Jetzt hat das Magazin „Cicero“ enthüllt, dass auch die heutige irakische Botschaft in der Bundesrepublik, gelegen in der Pacelliallee ebenfalls im Ortsteil Dahlem, 1934 „arisiert“ wurde.
Was bedeuten solche Erkenntnisse? Welche Konsequenzen muss man daraus ziehen? Erster Ansprechpartner für solche Fragen ist Felix Klein, Diplomat und Beauftragter der Bundesregierung für den Kampf gegen den Antisemitismus. Der 51-Jährige ist seit anderthalb Jahren im Amt.
Jüdische Allgemeine: Schon wieder eine Villa
Jüdische Allgemeine: Schon wieder eine Villa
Richard Semmel musste vor den Nazis fliehen. Eine Gedenkstele soll nun an ihn erinnern – doch in dem Anwesen residiert heute Iraks Botschaft
Hugo Heymann stellte künstliche Perlen her. In den Jahren der Hyperinflation und dann der Weltwirtschaftskrise war dieses Massenprodukt eine beliebte Alternative zu Luxusprodukten wie echten Perlen. Rudolf Löb leitete die Mendelssohn‐Bank und beriet als angesehener Finanzexperte Regierungen der Weimarer Republik. Und Richard Semmel gehörte Anfang des vergangenen Jahrhunderts zu den Wegbereitern der boomenden Textilbranche in Berlin‐Mitte. Alle drei Berliner Juden hinterließen Spuren in der deutschen Geschichte, die weit über ihr Wirken als deutsch‐jüdische Unternehmer in Berlin hinausgehen.
Cicero: „Es kann nie genug Erinnerungskultur geben“ - ein Echo auf die Initiative Julien Reitzensteins
Cicero: „Es kann nie genug Erinnerungskultur geben“ - ein Echo auf die Initiative Julien Reitzensteins
Cicero hatte zuerst darüber berichtet: 1934 wurde dem jüdischen Kaufmann Richard Semmel dessen Villa durch die Nazis weggenommen. Heute erinnert nichts an diesen Skandal. Das soll sich ändern, sagt der Antisemitismusbeauftrage Felix Klein jetzt in einem Interview
Jüdische Allgemeine: Bundesimmobilien auf NS‐Vergangenheit untersuchen - Felix Klein unterstützt den Vorschlag und will Zusammenarbeit von Bund und Ländern verbessern
Jüdische Allgemeine: Bundesimmobilien auf NS‐Vergangenheit untersuchen - Felix Klein unterstützt den Vorschlag und will Zusammenarbeit von Bund und Ländern verbessern
Der Beauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen den Antisemitismus, Felix Klein, unterstützt den Vorschlag, alle Bundesimmobilien auf mögliche verfolgungsbedingte Eigentümerwechsel in der NS‐Zeit sowie auf »hochproblematische Nutzungen« zu überprüfen.
Sensibilität »Es wäre gut, wenn der Bund mehr Sensibilität entwickelte und im Zusammenhang mit eigenen Immobilien systematisch darauf hinwiese, welche Folgen Antisemitismus haben kann«, sagte Klein im Interview der »Welt« vom Freitag.
Presseberichterstattung zu Julien Reitzenstein und die „Straßburger Schädelsammlung“
Süddeutsche Zeitung: Die Legende vom Handlanger

Süddeutsche Zeitung: Die Legende vom Handlanger
Rezension von Wolfgang Benz:
„Julien Reitzenstein hat eine luzide Studie zur „Straßburger Schädelsammlung“ vorgelegt. Sie zeichnet das Verbrechen, den Mord an 86 KZ-Häftlingen für pseudo-medizinische Zwecke, akribisch nach. Und benennt den wahren Täter.“
Die WELT: NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung

Die WELT: NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung
86 KZ-Insassen mussten 1943 für ein Projekt des SS-„Ahnenerbes“ sterben. Für eine Sammlung in Straßburg, behauptete ein Zeuge 1946 in Nürnberg. Ein Historiker entlarvt das jetzt als Erfindung.
Wiesbadener Kurier: Historiker Reitzenstein berichtet im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden über „Himmlers Forscher“

Wiesbadener Kurier: Historiker Reitzenstein berichtet im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden über „Himmlers Forscher“
WIESBADEN – Der britische Historiker Ian Kershaw prägte den Begriff „Dem Führer entgegen arbeiten“ für den ausgeprägten vorauseilenden Gehorsam vieler Gefolgsleute und Karrieristen im Nationalsozialismus. Dass sich diese Eigenschaft durchaus in ein lohnendes Geschäftsmodell kleiden lässt, das im Namen der Forschung zu den abscheulichsten Verbrechen an KZ-Gefangenen führte, zeigt das Beispiel des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung. Die „eigene Produktionsstätte mit guter Gewinnaussicht“, aufgebaut vom gelernten Verlagskaufmann und späteren Wissenschaftsmanager Wolfram Sievers, ist Forschungsgegenstand des Historikers Julien Reitzenstein. Vor vollem Haus berichtete Reitzenstein jetzt im Wiesbadener Hauptstaatsarchiv im Rahmen der Studien-Reihe zum Nationalsozialismus über „Himmlers Forscher – Wehrwissenschaften und Medizinverbrechen im ‚Ahnenerbe‘ der SS“.
BZ: Nazi-Verbrechen nach 75 Jahren aufgeklärt

BZ: Nazi-Verbrechen nach 75 Jahren aufgeklärt
„Direkt neben der Bundespräsidentenvilla in Berlin-Dahlem standen zur Nazizeit die Gebäude des SS-Ahnenerbes. Hier wollten Nationalsozialisten die angebliche Überlegenheit der „nordischen Rasse“ wissenschaftlich belegen.“
Rezension: Das SS- Ahnenerbe und die "Straßburger Schädelsammlung"

Rezension: Das SS- Ahnenerbe und die "Straßburger Schädelsammlung"
Gelegentlich ist es notwendig, andere Fragen zu stellen und auch bekannte historische Narrative aus einer anderen Perspektive zu betrachten, um ein von der gängigen Erzählung abweichendes, aber enger an die historische Wahrheit angenähertes Bild zu erhalten. Gerade dann, wenn die Geschichte kompliziert und unbeliebt ist, so wie das in Deutschland für die Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsregimes der Fall ist, und daher leicht durch eingängige Schuldzuweisungen oder Exculpation in entlastenden Aussagen vor Gericht eine kollektive Deformation erleidet. Eine derart andere Betrachtungsweise hat Julien Reitzenstein mit seinem Buch „Das SS-Ahnenerbe und die ‚Straßburger Schädelsammlung‘ – Fritz Bauers letzter Fall“ jetzt vorgelegt und setzt damit eine unbequeme Tradition fort, die sich quasi durch das Denken gegen das Establishment auszeichnet. Um was geht es?
Der akademische Sündenfall. Eine Filmkritik von Oliver Jungen

Der akademische Sündenfall. Eine Filmkritik von Oliver Jungen
„Zweifellos hat Hirt Medizinverbrechen begangen; auch fanden sich die zerstückelten Leichen bei der Befreiung Straßburgs in seinem Institut. Belastet wurde der zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr lebende Hirt in den Nürnberger Ärzteprozessen nicht zuletzt von Wolfram Sievers, dem Leiter des ‚Ahnenerbes‘. Doch bereits in den siebziger Jahren sah der kanadische Historiker Michael Kater darin auch eine Entlastungslüge zugunsten von Beger: SS-Kameraden schützten sich gegenseitig. Jüngst machte der Historiker Julien Reitzenstein diese Ansicht mit einer Studie abermals zu Thema.“
NZZ: Schmerzhafte Zerstörung von Legenden

NZZ: Schmerzhafte Zerstörung von Legenden
Jüngst erschien auf der Grundlage zahlreicher bisher unberücksichtigter und
unbekannter Quellen eine Monografie des Autors dieses Textes zum bekannten
NS-Verbrechen der Strassburger Schädelsammlung.Nachdem der Journalist
Hans-Joachim Lang nach dem Erscheinen des Buches auf seiner Website eine
«wüste Kritik» verbreitet hatte, wie «DieWelt» schrieb, legte er nun im Februar in der «FAZ» nach.
Im Jahre 2004 hatte Lang das Buch «Die Namen der Nummern» veröffentlicht.
Anhand von Häftlingsnummern holte er 86 im KZ Natzweiler ermordete jüdische Häftlinge aus der Anonymität und ermöglichte so ein Gedenken an diese. Diese Leistung verdient grosse Anerkennung. Denn gerade die Nachfahren der Opfer verdienen Wahrheit.
Der Autor lieferte in seinem Buch auch eine Darstellung des Verbrechens
selbst: Demnach hat der Direktor der Anatomie Strassburg, August Hirt, ein
«Museum mit toten Juden als Exponaten » geplant, wie es in einer Kapitelüberschrift heisst. So berichtete es der einzige Zeuge für dieses Museumsprojekt Hirts, ein gewisser Henrypierre, im Nürnberger Ärzteprozess.
JÜDISCHE RUNDSCHAU: Eine Antwort auf die bemerkenswerten Verzerrungen von Hans-Joachim Lang. Die grausame Geschichte der Straßburger Schädelsammlung.

JÜDISCHE RUNDSCHAU: Eine Antwort auf die bemerkenswerten Verzerrungen von Hans-Joachim Lang. Die grausame Geschichte der Straßburger Schädelsammlung.
„Zuweilen schieben Historiker, indem sie sich auf ausgesuchte Quellen beschränken, zentrale Akteure aus der Geschichte.“ Dieser Satz trifft präzise das Wesen des von Hans-Joachim Lang am 20. Februar 2019 unter dem Titel „Eine Schädelstätte moderner Forschung“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) veröffentlichten Beitrags. Ohne seine Leser darauf hinzuweisen, schrieb der langjährige Wissenschaftsredakteur des „Schwäbischen Tagblatts“ hier keinen sachlich abwägenden Artikel, sondern eine Apologie in eigener Sache. Da er selbst aufgrund neu gefundener Dokumente im Verdacht der Quellenmanipulation steht, ist das durchaus bemerkenswert. Brisanz bekommt die Situation allerdings vor allem dadurch, dass Lang in seinem Artikel in der FAZ seine Leser erneut mittels falsch wiedergegebener Quellen zu täuschen versucht.
Eine Schädelstätte moderner Forschung

Eine Schädelstätte moderner Forschung
„‚Es handelte sich um den Ausbau der Anatomie der damals neu übernommenen Universität Straßburg, und zwar um den Neuausbau des sogenannten Anatomischen Museums.‘ Nicht Neubau, sondern Neuausbau.“
Keine Neubewertung des Verbrechens, sondern ein Neuausbau des Narrativs von Kriegsverbrechern.
Von Hans-Joachim Lang.
WELTEXPRESSO: Das SS-Ahnenerbe und die „Straßburger Schädelsammlung“

WELTEXPRESSO: Das SS-Ahnenerbe und die „Straßburger Schädelsammlung“
„Berlin (Weltexpresso) – Julien Reitzenstein ist ein forensischer Historiker, das heißt, er erforscht Kriminalfälle der Vergangenheit, die Strafrechtsgeschichte, und in diesem Fall das Verbrechen der Nationalsozialisten, welches sich hinter der „Straßburger Schädelsammlung“ verbirgt. Dieser Geschichte ist sein neues Buch gewidmet das diese Tage auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wird.“
Presseberichterstattung zu Julien Reitzenstein und „Himmlers Forscher“
Die WELT: Institut für Rassenwahn

Die WELT: Institut für Rassenwahn
„„Ahnenerbe e. V.“: Julien Reitzenstein über eine von der SS organisierte Medizin, die über Leichen ging.“
TAGESSPIEGEL: Sie forschten für die SS

TAGESSPIEGEL: Sie forschten für die SS
„Menschenversuche und Wehrtechnik: Das Buch „Himmlers Forscher“ zeigt, wie Wissenschaftler in Heinrich Himmlers „Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung“ und in der Stiftung „Ahnenerbe“ Verbrechen begingen.“
Deutschlandfunk: KZ-Häftlinge als Versuchsobjekte

Deutschlandfunk: KZ-Häftlinge als Versuchsobjekte
„Wie rettet man abgeschossene Flieger aus großer Höhe? Wie therapiert man Unterkühlung? Mit solchen Fragen beschäftigte sich das „Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung“. Der Historiker Julien Reitzenstein porträtiert die zweifelhafte Einrichtung der SS, in der KZ-Häftlinge als Versuchsobjekte benutzt wurden – in einer Villa, in der heute der Bundespräsident wohnt.“
inFranken.de: Wissenschaft in Hitlers Namen

inFranken.de: Wissenschaft in Hitlers Namen
„Die Wissenschaftseinrichtung der SS, das sogenannte Ahnenerbe, ist eine bis heute geheimnisumwitterte Organisation. In über 50 Forschungsstätten wurde zu Volksliedern und Märchen geforscht, wie zu Meteorologie und Tibet-Wissenschaften. Richtig bekannt wurde das Ahnenerbe jedoch nach dem Krieg durch sein 1942 gegründetes Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung.“
Jüdische Allgemeine: »Sein Schicksal ist exemplarisch«

Jüdische Allgemeine: »Sein Schicksal ist exemplarisch«
Herr Reitzenstein, während Ihrer Recherche zu der SS-Einrichtung »Ahnenerbe« stießen Sie 2014 auf Hugo Heymann, den jüdischen Vorbesitzer der heutigen Dienstvilla des Bundespräsidenten in Berlin-Dahlem. Im Juni enthüllten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau dort eine Gedenkstele. Der würdige Abschluss einer lange vergessenen Geschichte, in die im August 2017 – vor genau einem Jahr – Bewegung kam?
Unbedingt. In meinem Austausch mit dem Bundespräsidenten wurde sehr deutlich, dass ihn das Schicksal von Hugo Heymann berührt. Es ist ihm wirklich wichtig. Das war für mich im Gespräch ebenso greifbar wie die Tatsache, dass es nicht ein tagespolitischer Punkt für ihn war, der bewältigt werden musste, sondern er auch Wert auf langfristige und nachhaltige Erinnerung an dieses in vielerlei Hinsicht exemplarische Schicksal der Familie Heymann legt. Aus diesem Grunde wird das Bundespräsidialamt bald auch eine umfangreiche Broschüre zum Leben und Schicksal der Familie Heymann herausgeben.
Die WELT:NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung

Die WELT:NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung
NS-Kollaborateur erfand 86-köpfige Schädelsammlung
86 KZ-Insassen mussten 1943 für ein Projekt des SS-„Ahnenerbes“ sterben. Für eine Sammlung in Straßburg, behauptete ein Zeuge 1946 in Nürnberg. Ein Historiker entlarvt das jetzt als Erfindung.